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Lebensmüde benutzen bitte den Zebrastreifen — Die Schweizer im Verkehr

  • Gefährliche Zebrastreifen
  • Wenn Sie als Deutscher in der Schweiz zum ersten Mal zu Fuss unterwegs sind, dann hüten Sie sich vor der Benutzung eines Zebrastreifens. Sie sind in der Schweiz gelb und nicht weiss wie in Deutschland, und es gibt einen weiteren grossen Unterschied zu Deutschland: Die Autos haben immer Vorfahrt. So kommt es einem jedenfalls vor, wenn man hoffnungsvoll am Strassenrand steht und darauf wartet, dass mal jemand anhält. Die Zebrastreifen erfüllen in der Schweiz drei Funktionen:

    1. Sie sind die Lösung für das Überalterungsproblem.

    2. Sie helfen mit, die Pensionskassen zu entlasten.

    3. Sie sind Auslöser von Auffahrunfällen, falls ein Deutscher Autofahrer (Schweizerdeutsch: „Der Lenker“) mal wieder auf die abstruse Idee kommen sollte, hier einfach anzuhalten um die Fussgänger hinüber zu lassen.

  • Zebrastreifen in Deutschland
  • Deutsche Schulkinder bekommen in der 1. Grundschulklasse (Schweizerdeutsch: „Primarschulklasse“) in der Verkehrserziehung von einem freundlichen Polizisten drei Dinge beigebracht:

    1. Die Polizei ist Dein Freund und Helfer (für Schweizer Leser: Kein Witz, das lernt man wirklich so in Deutschland).

    2. Auf einem Zebrastreifen kannst Du unbesorgt die Strasse überqueren, die Autos halten immer an.

    3. Falls 2 nicht funktioniert, rufe 1 herbei. Die Nummer lautet 110 (polizeilicher Notruf in Deutschland, und nicht 117 wie in der Schweiz)

    Autos haben immer Vorfahrt hier

    In der Fahrschule in Deutschland kriegt man vom Fahrlehrer eingetrichtert: „Wenn Du an einem Zebrastreifen nicht anhältst, bist Du den Lappen sofort wieder los“. Stoppzeichen, Rote Ampel und Zebrastreifen sind die drei Orte, an denen man immer stehen bleiben muss, sonst ist man in der Fahrprüfung sofort durchgefallen. Denn überall wartet die Polizei (dein Freund und Helfer), die nur darauf lauert, dir eine Strafe (Schweizerdeutsch: „Busse“) und ein paar Punkte in Flensburg, der zentralen Verkehrssünderdatei der Deutschen, aufzubrummen.

  • Halten Sie am Zebrastreifen und erleben Sie echte Dankbarkeit
  • Also bleibt der Deutsche lieber einmal zu viel als einmal zu wenig am Zebrastreifen stehen und fällt damit in der Schweiz permanent negativ auf. Dem deutschen „Lenker“ (das ist der Mann am Steuer, nicht am Lenker) fällt gleichzeitig auf, wie überglücklich und dankbar die Fussgänger auf Schweizer Zebrastreifen reagieren, wenn man anhält und sie über Strasse gehen lässt. Sie rechnen nicht mit soviel Freundlichkeit. Es ist ein antrainiertes Verhalten bei den Deutschen, jahrelange Kampagnen des ADACs (Deutscher Automobilclub) und der Polizei mit dem Slogan „Hallo Partner! Danke Schön!“ zeigen hier Wirkung.

  • Warum halten so wenig Schweizer am Zebrastreifen?
  • Ganz einfach: Bis vor ca. 6 Jahren war es keine Pflicht für die Autofahrer, hier zu halten, sondern nur ein Gebot der Höflichkeit. Danach wurden die Bestimmungen geändert (Schweizerdeutsch: „sie änderten„, das Wörtchen „sich“ muss bei der Überquerung des Rheins verloren gegangen sein. In der Schweizer ändert sich folglich nie etwas, hier ändern die Dinge selbst). Aber erst die Fahranfänger aus den letzten 6 Jahren habe diese neue Regelung wirklich lernen müssen.

    Aber was schreibe ich hier eigentlich die ganze Zeit über von „Zebrastreifen“, wenn die Dinger in der Schweiz doch einfach „Fussgängerstreifen“ heissen. Warum eigentlich? Wahrscheinlich fallen die Zebras in der Schweiz unter den Artenschutz, anders als die Fussgänger, mit denen darf man offensichtlich alles machen, auch in Streifen zerlegen.

    

    43 Responses to “Lebensmüde benutzen bitte den Zebrastreifen — Die Schweizer im Verkehr”

    1. Mikki Studer Says:

      Ja, dem ist leider so. Es ist aber natürlich von Kanton zu Kanton verschieden ;-). Die regionalen Unterschiede sind meiner Erfahrung nach enorm. So wird in Städten und in der Nähe zu Deutschland (für Schweizer Verhältnisse) sehr oft angehalten.
      Den Vogel schiessen natürlich die Tessiner ab: Da wird meist nochmals Gas gegeben. Aber die haben ja auch eine Anschnallquote von unter 60% – das sagt alles.

    2. Administrator Says:

      Na, und was meinst Du wohl, WER da „in der Nähe zu Deutschland“ sehr oft anhält? Ein Tipp: Es gibt auch viele Deutsche mit Schweizer Kennzeichen in dieser Gegend….
      Gruss, Jens

    3. Linktipp: Blogwiese » BloggingTom Says:

      […] Wir Schweizer sind schon ein komisches lustiges Volk: Wir trinken “Isstiii“, lsen das beralterungsproblem mit Zebrastreifen und kiffen im Zug. […]

    4. ItaloRaver Says:

      Na ja also ich finde so schlimm ist es auch wider nicht wie es hier auf den Punkt gebracht wird. Man muss halt auch schnell schauen ob was kommt und wenn ja ob der Anhält, aber ich muss jedenfalls nie lange an einem Zebra-streifen waren

    5. ItaloRaver Says:

      übrigens als ich noch in die Schule ging (bin 24ig) lernte man noch bei eine Netten Polizisten *gg* den Grundsatz: Hören, Schauen, Gehen (Lose, Luge, Laufe)

    6. Franz Says:

      ….Hören, Schauen, Gehen (Lose, Luge, Laufe) ….
      also, mir ist peinlich aufgefallen, dass schauen nicht luge, sondern luege geschrieben wird. da stand ich dummer tor davor und ueberlegte, warten is ok, aber lüge, zum teufel, warum, und vor allem wen soll ich anlügen, und womit? ich bin ein morgenmuffel. warum soll ich am morgen schon luegen. was war ich froh, als ich tage später dieses mist- aehm, missverständnis aufklären konnte.

      gruss

      franz

    7. Colin Says:

      Also ich muss fast nie warten um über den Fussgängerstreifen zu gehen. Und ich halte meistens an wenn jemand auf einem Fussgängerstreifen die Strasse überqueren will. Was jedoch sehr wichtig ist:

      Ich will die Strasse überqueren –> Ich stelle mich an den Fussgängerstreifen, und suche Blickkontakt zum Fahrer.

      Jemand will die Strasse überqueren, ich fahre –> Ich suche den Blickkontakt zum Fussgänger, wenn der Blickkontakt vorhanden ist und ich nicht eine Vollbremsung machen müsste, halte ich an.

      Dies ist wie eine ungeschriebene Regel, und daher sehe ich keine Probleme damit.

      PS: Auch in CH fällt man an der Autoprüfung gleich durch wenn man Stopp/Rote Ampel überfährt, beim Fussgängerstreifen ist es sehr verschieden.

    8. Michel Says:

      Das mit den Autos ist ne komplizierte Sache in der Schweiz. Eben auch hier existiert ein „Kantönligeist“, wie wir zu sagen pflegen. Im Aargau (eigene Erfahrung) ist man sehr korrekt und zuvorkommend, in Genf, Basel und Zürich sieht’s schon etwas anders aus. Je grösser die Stadt, desto unfreundlicher, gestresster und hektischer sind Autofahrer unterwegs; aber ist das in anderen Metropolen nicht gleich? Gruss Michel

    9. Stephan Kiener Says:

      Vielleicht sollte man an schweizer Zebrastreifen auch einen „Reissverschluss mit Toleranz“ einführen…*g*

    10. G.G Says:

      Ich kann es nicht mehr hören dieses: Bei uns in Deutschland … Wir sind hier aber nicht in Deutschland und die Deutschen müssen nur eine Sache wirklich lernen und begreifen. Die Schweiz ist nicht Deutschland und viele Dinge laufen hier nun mal anders, was sich auch in der Sprache niedergeschlagen hat. Diese sprachlichen Eigenheiten werden übrigens „Helvetismen“ genannt und nicht „Schweizerdeutsch“. Man darf sich darüber lustig machen wenn man will, nur finde ich es halt nicht lustig, sondern empfinde es zunehmend als Arrogant und Rechthaberisch. Wenn Sie als eine restriktivere Drogenpolitik wünschen, lieber eine Strafe statt eine Busse zahlen wollen oder lieber auf dem Bürgersteig anstatt auf dem Trottoir gehen und Sie sich auf dem gelben Fussgängerstreifen* bedroht fühlen, wie auch von den (L)ehrfahrern am Sonntagmorgen usw. dann empfehle ich Ihnen in einem Nichtraucherabteil der Bahn die Schweiz Richtung Deutschland wieder zu verlassen, dann dürfen Sie sich zusammen mit Frau Merkel über Wachstum, Arbeit und Sicherheit (wohl ist hier mehr als nur der Zebrastreifen gemeint) freuen.

      *In der Schweiz heisst der Zebrastreifen übrigens Fussgängerstreifen, denn haben Sie schon mal ein gelb gestreiftes Zebra gesehen?

    11. P.S. Says:

      (zu G.G) Oje oje, man kann eine liebevoll humoristische Betrachtung der alltäglichen Begebenheiten, die man als Deutscher in der Schweiz erlebt auch zu ernst nehmen…. Ich finde, dass es durchaus reizvoll ist, diese Unterschiede festzustellen, ohne sofort das Bedürfnis zu verspüren der Schweiz den Rücken zu kehren. Das hat nun absolut gar nichts mit Arroganz oder Rechthaberei zu tun.

    12. Peter Stegemann Says:

      Lieber GG, zum Glueck haben die Mehrheit der Schweizer genau so viel Humor, wie sie stolz auf die kleinen Unterschiede sind. Aber nett, dass du uns daran erinnerst, dass es Miesepeter nicht nur bei den deutschen Micheln gibt.

      Btw: Es ist keine 2 Wochen her, da hat uns ein BSler das Auto am Aeschenplatz in Basel zusammengefahren, weil wir am Zebrastreifen gehalten haben. Trotzdem finde ich diesen Blog-Eintrag lustig 🙂

      P.S: Und wie schnell man sich anpasst, nach nur 6 Monaten BL schaeme ich mich nach dem Umzug nach Buelach jetzt schon fuer das ZH – zum Glueck hat der Ersatzwagen ein BS und wir noch ein paar Wochen Gnadenfrist 😉

      Es lebe der Kantoenligeist!

    13. Jonas Says:

      Während ich mich ab dem grössten Teil des Blogs königlich amüsieren konnte, fand ich das etwas übertrieben mit dem Fussgängestreifen.

      Als regelmässiger Autofahrer (geschäftlich) innerhalb der Stadt Zürich (aber auch gelegentlich in der restlichen Schweiz) merke ich, dass es innert kurzer Zeit soweit gebessert hat hat, was das Vortrittsgebot an Fussgängerstreifen betrifft, so dass praktisch jeder, der einen Fussgänger bemerkt, auch anhält.

      Hier ist höchstens vielmal noch das bemerken des Fussgängers das Problem, welches aber vielmals von Fussgängern mitverschuldet ist;

      Meine Lieblinge sind diejenigen, die mit dem Rücken der Fahrtrichtung abgewandt, auf einen Fussgängerstreifen zu laufen resp. gehen, sich beim ersten Schritt, den sie auf den Streifen setzen, abdrehen und sich dann wundern, dass sie beinahe „vercharrt“ werden.

      Auch bei den Fraueli und Männli, die, gemütlich am Fussgängerstreifen stehend, miteinander den neuesten Klatsch ausdiskutieren, möcht ich manchmal gerne aussteigen und den fehlbaren Verkehrsteilnehmern gehörig die Meinung sagen (wär da nicht die Kolonne hinter mir, die sich genau so ärgert). Da hält dann der gutmütige Autofahrer an, nur um festzustellen, dass die originale Absicht, den Fussgängerstreifen zu überqueren, irgendwo zwischen Kohlrabi und Irakkrieg verloren gegangen sein muss.

      Aber positiv überrascht hat mich, dass viele Autofahrer (auch wenn sie vor Dekaden gelernt haben), speziell in der Schweiz, den Sinn und Zweck von fahren mit Licht am „heiterhellen“ Tag bemerkt haben. Motor an, Licht an!

      Keep it rolling!

    14. Jens-Rainer Wiese Says:

      Lieber G.G.
      Habe ich je irgendwo „bei uns in Deutschland“ gesagt? Ich lebe nicht in Deutschland, sondern in der Schweiz, wie könnte ich also. Ausserdem suchen Sie doch einfach mal das Wort „Helvetismus“, ich verwende es zweimal. „Schweizerdeutsch“ ist hingegen meist für einen dialektalen Ausdruck verwendet, da müsste ich korrekt „früh Neu-Nieder-Allemanisch“ sagen, nehme ich an. Ich freue mich sehr, dass Sie meine Artikel mit soviel Humor und Toleranz auffassen, und werde bei Zeiten das Land in einem Nichtraucherabteil der Deutschen Bahn AG in Richtung Deutschland verlassen, wenn es schlimmer kommen sollte. Nur das mit dem „arrogant“ und „rechthaberisch“ müssen Sie mir bitte nochmal an ein paar Beispielen erläutern. Mit freundlichen Grüssen, Jens-Rainer Wiese

    15. Hopper Says:

      Will nur mal sagen, dass ich erst seit 14 Tagen in der Schweiz lebe (in Zürich) aber ich habe nur positive Erfahrungen mit den Zebrastreifen gemacht. Bisher haben die Autos ganz anders als in Deutschland immer sofort gestoppt…

      Aber vielleicht sind ja auch die Zürcher Autofahrer nur besonders zuvorkommend…

    16. Oliver Says:

      gehört wohl nicht hierher…. doch ich lach mich immer noch schepp:

      ein Kollege (im originalen Sinn des Wortes – ein Arbeitskollege) wird von einer Frau aus der Heimat bzgl. des Weges in der Stadt gefragt.

      Ich dachte mir „ach herrjeee… die Arme, wenn sie wüsste welch Antwort sie jetzt kriegt“, doch ich lies den Kollegen machen, denn schliesslich ist er Bürger dieser Stadt und ich nur Gast…. und das ein Gast dem Gast die Sacher erklärt – ne ne … das geht nicht.

      Er erklärte den so simplen Weg so unfassbar kompliziert das die Touristin und ich ihn anglotzten wie ein Auto.

      Und sie fragte vorsichtig: „äähh… wie war das bitte nochmal.. wie erkenne ich das Lichtsignal – was ist das ?“

      und er, schon rot vor entrüstung:“ein Verkehrsführendes Lichtsignal ist ja wohl eine verständliche Sache, jawoll doch“

      und ich vosichtig zur Touristin flüsternd: „ähm, hüstel, er meint eine Ampel, eine simple Ampel:“

      und er: „Nein, das heisst nicht Ampel, Ampel hängt am Balkon mit Pflanzen, wir reden hier von einem Verkehrsführenden Lichtsignal; jawoll“.

      Die Touristin und ich waren Fassungslos, übergehend in vollständige Mattscheibe im Hirn.

      Um die Situation nicht eskalieren zu lassen und um es mit meinem Arbeitskollegen nicht zu verscherzen, entfernte ich mich, atmete tief durch und war froh das die Touristin kopfschüttelnd endlich ging 🙂

      Kann mir jemand erklären was für die Schweizer eine Ampel ist?
      Was faselte der Kollege da von Balkon und Pflanzen ? 🙂

    17. MS Says:

      Also hier bin ich überhaupt nicht einverstanden. Ich wohne seit 6 Jahren in der Schweiz und habe fast nur positive Erfahrungen mit den Zebrastreifen, und zwar in Zürich. Anders als in z.B. Schweden wo ich meine Kinder immer warnen muss: „Achtung beim Strassenüberqueren! Hier stoppen die Autos nicht wie gewohnt in der Schweiz.“

    18. Randy Says:

      Lebe seit über einem Jahr in der Schweiz und mit den Zebrastreifen habe ich schon tolle Szenen erlebt. Wenn man mit deutschen Kennzeichen anhält, wird man gleich vom Zebrastreifenbenutzer angeschaut wie als würde man vom Mars kommen.
      Wenn man einen Zebrastreifen als Füssgänger benutzne möchte, hilft eh nur eine Methode, kurz schauen ob kein 40Tonner kommt und loslaufen. ABER ACHTUNG Sprungbereitschaft herstellen, weil es gibt ja LEARNER. Die Methode kann man überall erfolgreich anwenden, ob Zürich, Bern, Genf oder Lugano, sogar in Rom oder Paris kommt man so problemlos über die Strasse.

    19. sonia Says:

      Muess säge, han rächt viel glache, han gar nöd gwüsst, dass es doch so viel Unterschied git zwüsched de dütsche Sprach in Dütschland und dere bi eus. Ich finds ä mega site. Komplimänt.

      p.s. han dänkt ich schrieb mal uf Züridütsch. Falls er en Übersetzig wänd, eifach mälde.

      Grüess.

    20. Esther Says:

      In der Schweiz (ich wohne in Zürich) kann mensch die Strasse am Fussgängerstreifen gut überqueren. Und auch wenn kein Fussgängerstreifen da ist. Mensch muss nur bestimmt ins Innere des entgegenkommenden Autos schauen und gleichzeitig langsam, aber bestimmt die Strasse überqueren. Niemals hastig, weil das ist gefährlich. Die Autos haben Bremsen und es spricht nicht dagegen, dass diese auch gebraucht werden, wenn Fussgänger über die Strasse wollen.

    21. Mike Says:

      Seit dem per Gesetz der Fussgänger am Fussgängerstreifen den Vortritt hat, meint jeder Trottel, er könne einfach so – ohne zu schauen – über die Strasse laufen. Wenn der Bus oder die Strassenbahn dann noch ne schöne Vollbremsung hinlegen müssen…, umso besser. Dass dadurch Fahrgäste zu Schaden kommen, interessiert nicht. Der Fussgänger hat ja Vortritt!!! Handkehrum wird den Kindern in der Verkehrserziehung schön beigebracht, so lange vor dem Fussgängerstreifen zu warten bis ein Auto kommt, dann erst ein sichtbaren Handzeichen zu machen und loszulaufen. Statt zu warten, hätten sie schon zehnmal laufen können.

    22. eggestei Says:

      Für Oliver:

      http://www.odla.nu/artiklar/images/bilder/sommarblom_i_ampel-2.jpg

      http://www.hobby-handarbeit.de/servietten/serviette-ampel.jpg

      Ampeln sind Blumentöpfe die man an einen Haken an die Decke hängen kann, also hängende Zierpflanzen, oder eben Lichtsignale, ich kenn es eigentlich als beides, wenn mir auch der Begriff für ein Lichtsignal geläufiger ist als für die Zierpflanze.

      Ich bin selber gebürtiger Schweizer, allerdings Doppelbürger, also auch im Besitz des deutschen Passes.

      An den Fussgängerstreifen mache ich geteilte Erfahrungen, doch spätestens das zweite oder dritte Auto halten an. In England habe ich da schon ganz andere Erfahrungen gemacht, gefährlich wirds zum Beispiel vor Kreiseln, da bremsen sie ab. Als Fussgänger denkt man, damit ich rüberkann, denkste… Sie bremsen nur ab für den Kreisel, bis sie sicher sind, dass kein Fahrzeug kommt, dann wird kräftig Gas gegeben und weiter geht die Fahrt. Das auf der anderen Strassenseite gefahren wird ist für mich kein Problem gewesen, nur wenn ich plötzlich mit dem Rücken zum Verkehr gelaufen bin, es aber erst im letzten Moment realisierte, da wars manchmal schon kritisch.

    23. Dani Says:

      Vorsicht Mike, das Tram (Strassenbahn) hat IMMER Vortritt! Auch gegenüber den Fussgängern. Deshalb ist auch das Bremspedal in den Trams nur mit einer ohrenbetäubenden Klingel verbunden 🙂

    24. Dora Says:

      Meine Erfahrung: in Deutschland bleiben die Autofahrer (fast) immer stehen vor einem Zebrastreifen, in der Schweiz sehr-sehr oft, in Ungarn fast nie. Da habe ich in Deutschland wahrscheinlich ziemlich viel Aergernis verursacht: aus Ungarn kommend habe ich immer gewartet, bis das letzte Auto weggefahren ist. Es ist aber gar nicht gefahren, sondern stehen geblieben und hat gewartet, bis ich gemerkt habe, dass es auf mich wartet…
      Was mich in der Schweiz stört, dass viele Autofahrer erst ein paar Meter vor dem Zebrastreifen bremsen. Dann bleiben sie gar stehen, ich laufe aber mit zwei Kinder erst dann los, wenn ich sicher bin, dass das Auto hält. Wäre es nicht besser, schon viel früher bremsen? Dann geh ich durch, und das Auto muss vielleicht gar nicht halten, kann in zweiter Gang langsam fahren und auch schneller Gas geben.

    25. viking Says:

      Dora, ich weiss nicht wie alt deine Kinder sind. Aber im Kindergarten wird den Kindern hier beigebracht, dass sie erst gehen dürfen, wenn das Auto vollständig angehalten hat. Also auch nicht auf Handzeichen, Lichthupe etc. reagieren, sondern warten bis das Auto steht und dann gehen. Leider wissen das auch viele Automobilisten hier nicht und werden ungeduldig, wenn sie extra langsamer ranrollen und diese „doofen“ Kinder einfach nicht losgehen.
      Was mich persönlich auch immer stört, ist, wenn ich mit den Kindern am Fussgängerstreifen stehe und kein Auto hält (wenn die Kinder alleine dort stehen, halten sie an). Macht immer richtig Spass. Wir warten dann meistens, bis ein Auto mit deutschem Nummernschild kommt, dann haben wir eine Chance, die Strasse zu überqueren (die kommen bei uns zum Glück öfters durch 🙂 )

    26. Divico Says:

      „G.G Says:
      October 18th, 2005 at 1:01 pm
      *In der Schweiz heisst der Zebrastreifen übrigens Fussgängerstreifen, denn haben Sie schon mal ein gelb gestreiftes Zebra gesehen? “

      Das gelbe Zebra gibt’s, ich hab’s gesehen !
      siehe http://www.gelbeszebra.ch

    27. Robert Says:

      Vor einiger Zeit haben sie im Magazin „10 vor 10“ des Schweizer Fernsehens via 3sat auch einmal einen Beitrag über die Fussgängerstreifen gebracht. Dort wurden diverse Leute dazu befragt! Unter anderem wurde auch ein Polizist dazu befragt! Es ist eigentlich auch in der Schweiz den Fussgängern ein gefahrloses Überqueren des Fussgängerstreifens zu ermöglichen. Aber naja, Theorie und Praxis, das sind zwei Paar Stiefel(oder Finken). Ich lebe zwar in Österreich, aber ich achte dennoch darauf, ob die Autofahrer auch wirklich stehen bleiben!

    28. Kathleen Says:

      Hallo, also ich leben jetzt seit Nafang das Jahres in der schweiz, und habe mit den Zebrastreifen so meine eigenen Erfahrungen gemacht. Ich hab vorher in berlin gewont und bins gewohnt Zebrastreifen exitieren nicht, einfach immer warten. Nun bin ich hier nach Steinhausen gezogen und wie gewohnt habe ich gewartet, was dazu führte das die Autos immer anhielten, und die Fahrer und Fahrerinnen mich immer doof anschauen, nach dem Motto, wieso geht die denn nicht.
      Und mach 5 Monaten hier hab ich mich immer noch nicht drangewöhnt das scheinbar jeder automatisch an Zebrastreifen als Fussgänger vorrecht hat. Deinem Blog entnehme ich da was anderes – da Frag ich mich, gint hier auch die Regel „Das ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich“ … ???

    29. Helena Says:

      Meinem Empfinden nach halten die Autofahrer jetzt nur darum sofort an, weil ein Nichtgewähren des Vortritts der Fussgänger seit kurzem strafbar ist und mit Bussen (bitte so lesen: Bußen!) geahndet werden kann (sofern ein Polizist zuschaut 😉

      Gefährlich ist es einfach nach wie vor, wenn ein Autofahrer anhält und der auf der Gegenseite nicht. Vorallem für Kinder eine nicht einzuschätzende Situation. Der eine lässt dich rüber, auf der anderen Seite wirst Du dann überfahren 🙁

    30. Robert Says:

      Bei uns in Österreich kostet das Nichtgewähren des Fussgängervortritts im Übrigen eine Geldbusse von 72 Euro!

    31. Robert Says:

      Aber warum in der Schweiz möglicherweise mancherorts nicht angehalten wird, könnte auch daran liegen, dass das 1994 abgeschaffte Handzeichen-Obligatorium noch immer Gang und Gäbe ist. Genaueres hirezu wird in der Website http://www.gelbeszebra.ch erklärt.

    32. Sven Sobernheim Says:

      Ich würde sagen ihr wohnt am flaschen Ort, in der Stadt Zürich sind die Strassen so voll, man kann zwischen den stehenden Autos durchgehen. Daher
      gibt es viele die sich dann gar nicht gewohnt sind zu halten.

    33. Andreas Says:

      Frueher war es tatsaechlich so, dass Anhalten am Zebrastreifen nicht ueblich war, aber heutzutage empfinde ich die Autofahrer, zumindest hier im Aargau, als extrem hoeflich.

      Als ich vor 14 Jahren noch neu hier war, und, wie aus D gewohnt, gerne am Zebrastreifen anhielt, um eine attraktive Schweizerin passieren zu lassen, fuhren sogleich ZWEI Autos auf, deren Lenker das nicht erwartet hatten – kein Witz! Es war aber kaum was kaputtgegangen, ich verteilte gute Schweizer Schokolade, die ich gerade gekauft hatte, an die Fussgaengerin und die beiden erschrockenen Lenker, und so wurde es noch recht nett.

      Aber wie gesagt, heutzutage ist das Verhalten der Autofahrer vorbildlich.

      [Anmerkung Admin: Der Artikel wurde schon vor 5 Jahren geschrieben, die Situation hat sich tatsächlich gebessert]

    34. Tobi Says:

      Vor knapp 7 Jahren bin ich in die Schweiz gekommen – kann das mit den Fussgängerstreifen aber nicht bestätigen. Ich musste mir hier (Kanton Zug) noch nie Sorgen machen, wenn ich die Strasse überqueren wollte.

      Überhaupt ist mir aufgefallen, dass hier sehr rücksichtsvoll gefahren wird – man lässt auch gerne einem anderen Verkehrsteilnehmer den Vortritt.

      Vom ersten Tage an ist mir allerdings eine Sache aufgefallen – der Einsatz des Blinkers beim Wechsel der Fahrtrichtung ist nicht unbedingt an der Tagesordnung.

      Ansonsten Gratulation zu diesem Blog – ich hätte mir gewünscht, den früher zu entdecken.

    35. Thorsten Says:

      Vielleicht sollte man mal anmerken, dass seit diesem Jahr der Fussgängervortritt erheblich konsequenter vermittelt wird. Es gab nämlich (in verschiedenen Kantonen) tageweise Kontrollen und natürlich auch „Verzeigungen fehlbarer Lenker“. Freut mich, denn inzwischen bin ich nicht mehr der einzige, der anhält…

    36. Administrator Says:

      @Thorsten
      Der Artikel ist vom September 2005 und beschreibt Erfahrungen, die nochmals 2-3 Jahr älter sind. Du hast Recht, es hat sich hier zum Glück ziemlich was geändert in der Schweiz. Dankbare Gesichter erlebst Du dennoch immer noch, wenn Du an einem Fussgängerstreifen für Fussgänger anhälst.

    37. Zebrastreifen - ein deutscher Sonderweg? at (un)zeitgemäße betrachtungen Says:

      […] Mit meinem vorigen Beitrag über die italienische Definition des Zebrastreifens war ich wohl etwas voreilig. Denn wie ich nun aus diesem Blogbeitrag erfahren habe, dienen die gelben “Fußgängerstreifen” in der Schweiz – und wohl in den meisten anderen Ländern auch – lediglich dazu, den Fußgängern zu signalisieren, wo sie über die Straße zu gehen haben, aber keinesfalls geben sie den Fußgängern automatischen Vorrang vor den Straßenfahrzeugen. Somit sieht sich also auch kein Schweizer Autofahrer dazu veranlasst, ankommende Fußgänger passieren zu lassen, und wenn’s mal dumm läuft, werden dort an einem Tag gleich sieben Fußgänger angefahren. Allerdings sorgen laut Blogger Wiese auch in der Schweiz die vielen Deutschen mit ihrer Zebrastreifenbremsmarotte für Verwirrung. Etwas Aufklärung über die Geschichte und die Regelungen rund um den Zebrastreifen liefert Wikipedia. […]

    38. Ingo Says:

      Auch wenn der Artikel schon alt, hier noch eine Beobachtung aus der anderen Richtung:
      Als Autofahrer finde ich die Schweizer Zebrastreifen extrem schwierig, da Fussgängerüberwege mit Ampeln dieselben Streifen haben. So bin ich schon oft an gelben Streifen angehalten (und mit Hupen von hinten belohnt worden), bis ich gesehen habe, dass die Fussgänger eh noch rot haben. In Deutschland gilt: „Streifen = Fussgänger“ haben Vortritt, in der Schweiz „Streifen = Fussgänger haben Vortritt, ausser sie haben selber eine Ampel“ – und deren Farbe sieht man als Autofahrer nicht.

      Ansonsten kann ich mich nur den neueren Erfahrungen anschliessen: seit 2 Jahren in Zürich und – abgesehen von den üblichen paar Idioten – immer problemlos über den Zebrastreifen gekommen. Gehöre aber auch zu den Leuten, die nicht warten sondern direkt auf den Überweg drauflaufen, Vollbremsung des Autofahrers in Kauf nehmend. Allerdings bin ich so fair, dass ich auch vorher schon deutlich und festen Schrittes darauf zu laufe, so dass jeder Lenker, der aufpasst sich denken kann „der läuft gleich auf die Strasse“…

    39. Diti Says:

      @Ingo: Stimmt, das mit der Zebrastreifen-Ampel hatte ich auch vor kurzem hier in ZH: Da hielt ich brav an und wurde von den Fussgaengern daraufhin durchgewunken. Hat mich etwas verwirrt, bin aber dann weitergefahren und sah, dass den ihre Ampel auf Rot stand….

    40. viking Says:

      @ingo/diti: Wenn eine Fussgängerampel da steht, gehört i.d.R. eine Ampel für den Fahrzeugverkehr dazu, die Grün zeigt, wenn die Fussgängerampel auf Rot steht. Mir ist auf alle Fälle noch keine einsam in der Gegend rumstehende Fussgängerampel begegnet ohne ein Gegenstück für den Fahrzeugverkehr ;). Vielleicht sollte man einfach mal ein bisschen mehr auf die eigenen Verkehrssignale achten (sprich „eigene Ampel“), dann wird das auch nicht ganz so verwirrend 😉

    41. Taloa Says:

      wir lernen für einen zebra streifen luege lose loufe (scheuen hören gehen) aber schweizer müssten eigentlcih auch anhalten… was heisst müssten sie müssen wenn sie das nicht tun kommen sie bei der fahrprüfung auch nicht durch… da wo ich wohne halten sie immer… k.P was das bei dir für eine komische ordnung herrscht^^

    42. michael Says:

      Ich muss jetzt mal spontan meiner Wut Luft schaffen. Toleranz hin oder her. Aber wenn es eine Bevölkerung nicht schafft, den Autofahrern vorzuschreiben, dass sie am Zebrastreifen anzuhalten haben, dann zeugt dass von Dummheit. Das hat nichts mit Kultur, Nationalität oder sonst was zutun. Wenn ein Kind am Zebrastreifen steht, oder sogar mitten auf der Insel, dann hat das Arsch im Wagen anzuhalten. Alles andere ist vorsätzliche Körperverletzung und gehört in jedem Land der Welt bestraft. Sogar in der Schweiz.
      Grundsätzlich muss ich sagen, dass zwar durch die restriktive Tempolimits das Fahren in der Schweiz sicherer ist. Aber andere Verkehrsteilnehmer und auch die Insassen sind weniger geschützt. Ich glaube selbst in Italien sind mittlerweile mehr Kinder angeschnallt als in der Nordschweiz.
      Ich werde jedenfalls nicht tatenlos zusehen, wie meine Kinder im Schweizer Strassenverkehr täglich gefährdet sind.

    43. Urs Stäheli Says:

      Damit auch Frauen in der Schweiz die Fußgängerstreifen benützen können, wollen Sprach-Emanzen den Fußgängerstreifen teutonisieren und den Zebrastreifen auch in der Schweiz einführen.

      Besser wäre wohl der Zebra- und Zebrarinnenstreifen.

      http://polizeibericht.ch/ger_details_27276/Schweiz_Sprachirrsinn_kaempferischer_Emanzinnen_-_Angeblich_geschlechtergerechte_Sprache_verkommt_zur_grotesken_Alberheit_-_Kommt_demnaechst_der_Wespenstreifen.html

      Auch „das Elter“ anstatt Vater und Mutter dürfte noch für viel Freude sorgen…